Wenn Menschen etwas bewirken wollen: NYC frühe 1970-iger - Liz Christy und das erste Guerilla-Gardening Projekt
- Essbare Stadt Linz
- 13. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. März

Der Begriff des 'Urban Gardening' bezeichnet die gärtnerische Nutzung und Erschliessung städtischer Flächen und geht – wie es scheint – auf die New Yorker Künstlerin Liz Christy zurück, die sich, frustriert über die vermüllten und trostlosen Strassen in Manhattan, entschlossen hatte, der Natur anhand eines Gartenprojekts wieder einen Platz zu verschaffen.
Liz Christy und das erste Guerilla-Gardening-Projekt

In den 1970er-Jahren waren viele Stadtviertel von New York geprägt von Verwahrlosung und Verfall. Brachliegende Flächen, zugemüllte Grundstücke und leerstehende Gebäude prägten das Bild. Doch eine Frau entschied sich, dem etwas entgegenzusetzen: Liz Christy. Mit ihrem Engagement legte sie den Grundstein für das Guerilla Gardening, eine Bewegung, die weltweit Menschen inspiriert, öffentliche Flächen zu begrünen und das Stadtbild zu verbessern.
Wer war Liz Christy?

Liz Christy war eine Künstlerin und Umweltaktivistin aus New York. Sie war tief davon überzeugt, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, seine Umgebung positiv zu beeinflussen. Anfang der 1970er-Jahre lebte sie in der Lower East Side von Manhattan, einer Gegend, die besonders unter Vernachlässigung und wirtschaftlichem Niedergang litt. Doch Liz sah nicht nur den Zerfall – sie sah das Potenzial für eine grünere, lebenswertere Stadt.
Die Entstehung des Guerilla Gardening

1973 gründete Liz Christy die Green Guerrillas, eine Gruppe von Freiwilligen, die sich zum Ziel gesetzt hatte, vernachlässigte Flächen zu begrünen. Ihr erstes Projekt begann mit einer Müllhalde an der Ecke Bowery und East Houston Street. Die Gruppe entfernte den Unrat, lockerte den Boden auf und begann, heimlich Pflanzen und Blumen zu setzen. Samenbomben – kleine Kugeln aus Erde, Ton und Samen – wurden verwendet, um schwer erreichbare Flächen zu bepflanzen.
Der erste Community Garden

Der Erfolg dieser ersten Begrünungsaktionen führte dazu, dass Liz Christy und die Green Guerrillas offiziell die Erlaubnis erhielten, das Grundstück in einen Gemeinschaftsgarten zu verwandeln. Der 'Liz Christy Garden', wie er später zu Ehren seiner Gründerin benannt wurde, war der erste offiziell anerkannte Community Garden (Gemeinschaftsgarten) in New York City. Heute ist er ein lebendiges Symbol für den Erfolg von Guerilla Gardening und ein beliebter Treffpunkt für die Nachbarschaft.
Das Vermächtnis von Liz Christy: Kleine Taten - grosse Auswirkungen

Liz Christys Engagement hatte weitreichende Folgen. Ihre Initiative inspirierte weltweit Menschen dazu, ungenutzte städtische Flächen in blühende Oasen zu verwandeln. Guerilla Gardening verbreitete sich in viele Städte und wurde zu einer Bewegung, die bis heute aktiv ist.
Ihr ursprünglicher Garten existiert noch immer und wird von Freiwilligen gepflegt. Er erinnert daran, dass kleine Taten große Auswirkungen haben können und dass es manchmal nur eine Person braucht, um eine Bewegung ins Rollen zu bringen.
Fazit: Mehr Bewusstsein für städtischen Natur und Gemeinschaft dank Eigenermächtigung
Liz Christy bewies, dass Stadtbewohner ihre Umgebung aktiv gestalten und verbessern können. Durch Guerilla Gardening schuf sie nicht nur grüne Oasen in der Betonwüste, sondern veränderte auch das Bewusstsein für städtische Natur und Gemeinschaft. Ihre Vision lebt bis heute weiter – in jedem bepflanzten Straßenrand, in jeder Blumenwiese auf brachliegendem Boden und in jeder Gruppe von Menschen, die sich für eine lebenswertere Stadt einsetzen.
(1) Fotos:
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